The Calm before the Storm
The last weeks before departure have flown by as if in a dream. Suddenly I wake up and everything happens very quickly. The following is an attempt to document the jumble of thoughts of the last weeks.
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I've been alone a lot lately. I usually only notice this after a certain amount of time, because then things start to change inside myself. In the last few days it became more and more intense. I'm suddenly thinking new thoughts: life seems like a game to me right now. Not a fair game - the starting conditions are distributed unfairly (I was very lucky). But within one's own scope of action, everyone decides for himself or herself how to play the game. Which role she or he takes. And also what the goal of the game is, everyone decides for him- or herself.
I've been asking myself a lot lately what I'm actually doing here. And more and more often, I answer that question by reinterpreting the game for myself. I play the game differently now. The goal of the game hasn't changed much. My goal has always been to just actively participate. I've always really just wanted to feel alive. The way I've been participating in the game for the past few years hasn't brought me any closer to my goal. And now I'm changing that.
But sometimes it's just one of those things with change. With change comes uncertainty. With it comes leaving familiar territory. Leaving the comfort zone. I'm a big fan of leaving the comfort zone. Especially in hindsight, when I've gotten it over with and when I can say, "It wasn't so bad after all!" But this text has not been written by the person who has already left his current comfort zone, it’s written by the one who is about to leave it. And there is a bit of fear involved.
I am standing at the edge of the pool and the water is murky. I have no idea whether it is cold or warm, whether it is possibly poisoned or whether dangerous animals are swimming in it. For ten years now, I've been waiting to plunge headfirst into this brew. And now that the time has come, I am becoming hesitant. There's no reason to pretend that this is all easy for me. I'm no hero, and I don't think I'm particularly brave either. So why I do dive into these murky waters now is, to be honest, because I'm afraid of missing out. Good old FOMO (Fear of missing out) is what drives me. The fear of missing out on a life that I could have lived. Fine by me. So be it. My game - my rules.
Just a year ago, I sat in my kitchen almost every evening with a bottle of wine and pondered the same thoughts over and over again. Again and again I thought about how I could get out of this situation and how long I could hold out. I already knew the solution to my problem at that time, but I didn't dare to put it into practice. Today, it seems completely puzzling to me how I could have waited so long for it. That is what helps me now over my initial hesitation. That is what gently takes me by the hand and tells me, "Come on, it's going to be okay." I think of a conversation I had with a good friend a few months ago, and I hear her say, "Always follow the fear." Everything is now coming together here at this point - at this turning point.
I'm still waiting for a package with a new drive chain. Probably I would have found it somewhere on the way. But I guess this way my subconscious (sic; Psychologists: Yes, I know!) has created a reason for me to hang around here for a while. As soon as the thing is here, the new chain will be put on and then it's time to go.
I am already looking forward to reporting to you from the road. Until then, I can only put you off with my new video. In my second video, I present my equipment and the route planning of the next days:
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Die Ruhe vor dem Sturm
Die letzten Wochen vor dem Aufbruch sind vorbeigezogen wie im Traum. Plötzlich erwache ich und alles geht ganz schnell. Es folgt ein Versuch, den Gedankenwust der letzten Wochen zu dokumentieren.
Ich war in letzter Zeit viel allein. Mir fällt das meistens erst nach einer gewissen Zeit auf, denn dann beginnt es in mir zu arbeiten. In den letzten Tagen wurde das immer intensiver. Ich denke plötzlich neue Gedanken: Mir kommt das Leben gerade vor wie ein Spiel. Kein faires Spiel – die Startvoraussetzungen werden ungerecht verteilt (ich hatte großes Glück). Aber innerhalb des eigenen Handlungsspielraums entscheidet jede und jeder für sich, wie sie oder er das Spiel spielt. Welche Rolle sie oder er einnimmt. Und auch, was das Ziel des Spiels ist, entscheidet jeder für sich.
Ich frage mich in letzter Zeit häufig, was ich hier eigentlich mache. Und immer öfter, beantworte ich mir diese Frage damit, dass ich das Spiel für mich neu interpretiert habe. Ich spiele das Spiel jetzt auf eine andere Art. Das Ziel des Spiels hat sich nicht großartig verändert. Mein Ziel war es immer schon, einfach nur aktiv daran teilzunehmen. Ich wollte mich eigentlich immer nur lebendig fühlen. Die Art und Weise, mit der ich in den letzten Jahren an diesem Spiel teilnahm, brachte mich meinem Ziel nicht näher. Und nun ändere ich das.
Mit den Veränderungen ist das aber eben manchmal so eine Sache. Mit der Veränderung kommt das Ungewisse. Mit ihr kommt das Verlassen vertrauter Gefilde. Das Verlassen der Komfortzone. Ich bin ja ein großer Befürworter des Verlassens der Komfortzone. Besonders im Nachhinein, wenn ich es hinter mich gebracht habe und sagen kann: »War doch alles gar nicht so schlimm!« Aber hier schreibt nicht der Mensch, der seine aktuelle Komfortzone bereits verlassen hat, sondern der, der kurz davor ist, sie zu verlassen. Und da ist schon auch ein bisschen Furcht mit im Spiel.
Ich stehe am Beckenrand und das Wasser ist trüb. Ich habe keine Ahnung, ob es kalt oder warm ist, ob es möglicherweise vergiftet ist oder ob gefährliche Tiere darin schwimmen. Seit zehn Jahren warte ich nun darauf, mich kopfüber in diese Brühe hineinstürzen. Und jetzt, da es so weit ist, werde ich zögerlich. Es gibt keinen Grund so zu tun, als wäre das für mich alles leicht. Ich bin kein Held und ich finde mich auch nicht besonders mutig. Warum ich nun also doch in dieses trübe Gewässer eintauche, liegt, um ehrlich zu sein, an der Angst etwas zu verpassen. Die gute alte FOMO (Fear of missing out) ist das, was mich antreibt. Die Angst, ein Leben zu verpassen, dass ich hätte gelebt haben können. Von mir aus. Dann ist das halt so. Mein Spiel – meine Spielregeln.
Noch vor einem Jahr saß ich fast jeden Abend mit einer Flasche Wein in meiner Küche und grübelte die immer gleichen Gedanken. Immer wieder überlegte ich, wie ich aus dieser Situation herauskommen und wie lange ich es wohl noch aushalten würde. Ich kannte die Lösung meines Problems damals schon, doch traute ich mich nicht, sie in die Tat umzusetzen. Heute erscheint es mir völlig rätselhaft, wie ich nur so lange darauf warten konnte. Das ist es, was mir jetzt über mein anfängliches Zögern hilft. Was mich sanft bei der Hand nimmt und mir sagt: »Komm schon, es wird schon alles gut.« Ich denke an ein Gespräch mit einer guten Freundin vor ein paar Monaten und höre sie sagen: »Immer der Angst entlang«. Alles kommt jetzt hier an diesem Punkt – an diesem Wendepunkt – zusammen.
Ich warte gerade noch auf ein Paket mit einer neuen Antriebskette. Wahrscheinlich hätte ich die auch irgendwo unterwegs gefunden. Aber ich schätze, auf diese Weise hat sich mir mein Unterbewusstsein (sic; Psychologen: denkt euch euren Teil!) einen Grund geschaffen, noch ein Weilchen hier rumzulungern. Sobald das Teil da ist, kommt die neue Kette drauf und dann geht’s los.
Ich freue mich bereits jetzt darauf, euch von Unterwegs zu berichten. Bis dahin kann ich euch nur mit meinem neuen Video vertrösten. In meinem zweiten Video stelle ich meine Ausrüstung und die Routenplanung der nächsten Tage vor:
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